Mit Autositz und CARES Gurt sicher fliegen
Viele frisch gebackene Eltern vertrauen darauf, dass die Fluggesellschaften ausreichend für die Sicherheit unserer Kinder beim Fliegen vorsorgen. Doch leider sieht die Realität anders aus. Die am weitesten verbreitete Art, heute im Flieger ein Baby bzw. Kleinkind im Flugzeug zu sichern, ist auf dem Schoss eines Erwachsenen. Dafür wird das Kind mit einem so genannten Loop Belt gesichert. Hierbei handelt es sich um einen separaten Gurt, welcher am Beckengurt des Erwachsenen befestigt wird.
Doch der TÜV Rheinland warnt vor der Nutzung und zeigt in eigens durchgeführten Crashtests, wie gefährlich dieser Loop Belt sein kann.
Viel sicherer wäre ein separater Sitz im Flugzeug plus ein eigens auf das Kind ausgerichtetes Rückhaltesystem.
Grundsätzlich gibt es zwei Möglichkeiten, wie ein solches Rückhaltesystem ausgestaltet sein kann: Es kann sich um einen Kindersitz oder um einen Flugsicherheitsgurt für Kinder handeln.
Da die Fluggesellschaften typischerweise keine Kindersitze oder Flugsicherheitsgurte für die Kleinen zur Verfügung stellen, müsst ihr diese in der Regel selbst mitbringen.
Dabei müsst ihr allerdings zwei wichtige Punkte beachten:
- es können nur Kindersitze in den Flieger mitgenommen werden, die das Label vom TÜV Rheinland "FOR USE IN AIRCRAFT" besitzen
- die Mitnahme des Kindersitzes muss vorab bei der Fluggesellschaft offiziell angemeldet und schriftlich genehmigt sein.
Tipps für einen sicheren Flug mit Baby und Kind
Fluggesellschaft zum Thema Rückhaltesystem vorab kontaktieren
Bevor ihr also einen Flug bucht, solltet ihr immer erstmal prüfen, ob die gewünschte Fluggesellschaft den Gebrauch eines Autositzes oder eines anderen Rückhaltesystems grundsätzlich erlaubt. Gerade bei Billigfluggesellschaften sind z.B. rückwärtsgerichtete Babyschalen nämlich nicht erlaubt. Oder die Sitze sind nicht breit genug, um eine Babyschale oder einen Autositz darauf zu platzieren.
Extra Sitz für dein Kind buchen
Voraussetzung für die Nutzung eines Autositzes ist außerdem die Buchung eines separaten Sitzes im Flieger. Grundsätzlich haben aber unter 2-Jährige Kinder keinen Anspruch auf einen eigenen Sitz. Hier könnt ihr das genauer nachlesen.
So kann es manchmal schon schwierig sein, einen eigenen Sitz für ein Kleinkind nachzubuchen. Darüber hinaus schrecken die zusätzlichen Kosten viele Eltern ab.
Alles schriftlich geben lassen
Wer auf der sicheren Seite sein möchte, dass auch im Flieger alles so genutzt werden kann, wie vorab mit der Airline besprochen, sollte sich alles schriftlich geben lassen. Stellt daher eure Fragen immer per Mail, um alle Aussagen seitens der Fluggesellschaft auch nachweisen zu können. Der Flugkapitän und das Flugpersonal vor Ort haben, aber dennoch am Ende das letzte Wort.
Sollte es also zu Diskussionen kommen, zeigt eure offizielle schriftliche Genehmigung bevor ihr aus dem Flieger raus fliegt.
Vorgaben der Airline auf deren Website beachten
Viele Airlines haben auf ihrer Website eine Liste von erlaubten Rückhaltesysteme. Darin aufgeführt sind auch die zur Nutzung genehmigten Autositze. Doch solltet ihr nicht den passenden Autositz gekauft haben, dann lohnt es sich evtl. einen für die Reise zu mieten . Eine andere Möglichkeit ist ein anderes Rückhaltesystem wie die CARES Gurte zu mieten oder zu kaufen. Ein Second Hand Kauf von Autositzen ist nicht so empfehlenswert, da sich hier Sicherheitslücken auftun können, gerade für Leihen. Daher lohnt es sich etwas mehr in die Sicherheit des eigenen Kindes zu investieren.
Am besten ist, wenn ihr schon beim Kauf darauf achtet einen fluggeeigneten Autositz, der bei den gängigen Airlines zugelassen ist auszuwählen.
Tipps für den Kauf von Kinder-Autositzen
Wenn ihr eine Vielfliegerfamilie seid, z.B. weil Mama und Papa räumlich getrennt sind oder ihr gerne die Welt entdeckt, dann braucht ihr eine gute Reiseausstattung.
Dazu gehört ein Autositz, der so lange wie möglich genutzt werden kann, also am besten die Gruppe I/II/III gleichzeitig abdeckt.
Allerdings: Ein Kindersitz, der in Europa gekauft wurde, ist meist auch nur in Europa zugelassen. Das bedeutet die Mitnahme und Nutzung in Amerika ist in vielen Fällen gar nicht möglich. Also müsst ihr dann damit leben, dass ihr im Laufe der Zeit mehrere Autositze benötigt.
Hier unsere Tipps für euch vor dem ersten Autositz-Kauf:
- Achtet darauf, dass der Autositz langfristig genutzt werden kann
- Sucht euch einen Autositz aus, der auch für die Nutzung im Flugzeug zugelassen ist (Label vom TÜV Rheinland beachten)
- Achtet darauf, in welchen Ländern bzw. auf welchen Kontinenten der Autositz genutzt werden kann/darf
- kauft aus Sicherheitsgründen keine gebrauchte Kindersitze von privat, da diese nicht geprüft sind
- mieten von Autositzen, ist gerade für den Urlaub eine gute Alternative
Die gute und leichte Alternative zum Autositz - der Cares Sicherheits-Gurt für Kinder
Der CARES-Gurt wiegt nur wenige 500 gr und ist für Kinder im Alter von ca. ein bis vier Jahren bzw. einem Körpergewicht von 10 bis 20 kg und einer Körpergröße von bis zu einem Meter geeignet. Technisch kann der Gurt aber sogar bis zu einer Körpergröße von 150 cm eigesetzt werden.
Die Mitnahme der Gurte solltet ihr ebenfalls vor dem Abflug bei der Airline schriftlich anmelden. Auch die Nutzung solltet ihr euch schriftlich genehmigen lassen. Das Schreiben der Airline solltet ihr dann auf jeden Fall auch dabeihaben, um es bei Bedarf am Check-In oder beim Einsteigen in den Flieger vorzeigen zu können.
Die Nutzung der CARES-Gurte ist übrigens ganz einfach. Der Gurt wird einfach über den Flugsitz gestülpt und befestigt. Die Gurte, die dann über die Schulter des Kindes herunterhängen, werden unten am bereits vorhandenen Beckengurt befestigt. So ist euer Kind viel besser gesicherert, als nur mit dem vorhandenen Beckengurt.
Hier eine kurze Videoanleitung zur Anbringung des Cares-Flugsicherhaitsgurtes am Flugsitz:
Fazit
Kinder im Alter von unter zwei Jahren reisen im Flugzeug am sichersten auf einem eigenen Sitz mit einem separaten Rückhaltesystem.
Dies kann entweder ein für den Flieger zugelassener Autositz mit dem Label FOR USE IN AIRCRAFT oder aber ein spezieller Flugsicherheitsgurt sein.
Allerdings sollte das Mitbringen eines solchen Rückhaltessytems im Vorfeld, mit der Fluggesellschaft abgestimmt und von ihr genehmigt werden.
Und hier noch ein kleiner Hinweis am Rande: Die Airlines werden langfristig nur dann etwas an ihrer Praxis ändern, wenn die Nachfrage nach Rückhaltesystemen für die ganz Kleinen zunimmt. Also liebe Eltern fragt bitte danach.
